March 06, 2010

It's all about the Umfeld.

3 Uhr früh in Christchurch, Cloakers Hostel, Raum 17.
20 kg Check-in Gepäck, 6 kg Handgepäck, exkl. Handtasche und Laptop.
Ein Blick auf mein Gepäck und mir war klar, es muss aussortiert werden. Vorher wird jedoch noch probiert, ob man mit 31 kg Backpack und 12 kg Handgepäck (ja, exkl. Handtasche und Laptop) einen internationalen Flug antreten darf.
Zum Zeitvertreib wird noch schnell Paulo Coelho’s „Brida" gekauft. Naja…
Christchurch – Auckland. Aus den 12 kg Handgepäck werden 8. „Approved" kommt aus dem Mund der Maori-Security-Frau, mit der ich 20 min zuvor darüber diskutiert habe, ob es normalgewichtigen Menschen gegenüber nicht unfair ist, ihnen dasselbe Gewichtslimit für Gepäck zu geben, wie Jazz Gittis und Herzogsdorfer Pfaffen. Auckland – Melbourne.
Tullamarine Airport wirkt vertrauter, als beim ersten Mal. 4 ½ Monate zuvor hat alles hier weit größer, weit einschüchternder und weit unwirklicher ausgesehen.
Unterkommen darf ich in einem der schätzungsweise 20 Share-Häuser meines ex-landlords. For free, versteht sich. Ich bekomme einen herzlichen, französischen Empfang meines damals Hauskollegen Stephane, der zu meinem Glück auch noch recht bereitwillig mein Handgepäck durch St. Kilda schleppt.
Angekommen in der Wellington Street, nimmt der Wahnsinn auch schon seinen Lauf. Noch in der dem neuseeländischen Klima gerechten Garderobe, fettigen Haaren und Schweiß auf der Stirn wird das erste Glas Goon geleert. It’s good to be back.
Die nötige Dusche wird mit jedem Milliliter des Todesgetränks immer unwahrscheinlicher, bis mir mein Körpergeruch letztendlich selbst unerträglich wird und trotz schwankender Gehbewegung gelingt es mir, den wohl präzisesten Lidstrich meines bisherigen Lebens aufzutragen.
So spektakulär wie der Abend angefangen hat, hört er jedoch nicht auf. St. Kilda Nightmarkets, danach praktiziere ich mit meinen neuen Hauskollegen betrunkenes Yoga am Strand und finde mich eingewickelt in meinen Schlafsack auf der Couch neben zwei Porno-schauenden Franzosen wieder.
Wie bereits im letzten Post erwähnt, darf ich Besuch von daheim begrüßen. SIMONE KOMMT! SIMONE KOMMT! SIMONE KOMMT!
Vorfreude zieht den Tag wie immer unglaublich in die Länge. Was hilft? Captain Morgan aus dem Duty Free. (NB: bin im Nachhinein froh, diesem Alkoholikerhaus rechtzeitig entkommen zu sein).
Am Flughafen angekommen, streite ich mich mit hunderten anderen Leuten um den besten Platz am Gate und gehe im Kopf durch, wie ich am besten begrüßen soll: cool bleiben, schreien und heulen oder sich einfach normal verhalten standen zur Auswahl.
Am Ende kommt alles ganz anders: Nach cirka Zwanzigminütigem Warten und nervösem Auf-die-5-automatischen-Türen-gleichzeitig-Starren erblicke ich ein vertrautes Gesicht. Und anstatt cool zu bleiben, oder sich normal zu verhalten fällt mir nichts Besseres ein, als, begleitet von heftigem Beifall der anderen Flughafengäste, durch die Zollzone ans andere Ende des Flughafens zu laufen und lautlos um den Hals der sich etwas wundernden Simone zu fallen.
Ich frage mich noch, wieso sie so penetrant über meine linke Schulter starrt, bevor sie sagt: „Drah di amoi um", nur um mir den Schock meines Lebens zu verpassen: DA BLOOM IS AH DO!!!!!!!!!
Was folgt ist eine Mischung aus heulen, lachen, reden wollen, aber aufgrund von Stadium 1 meiner lächerlichen Überrekation nicht können und einer beeindruckenden Kollektion an fragend-verzerrten Gesichtsausdrücken.
Nachdem ich mein Artikulationsvermögen wiedererlangen konnte, entstand übrigens folgendes Foto.









Nun plagen einen nach fast 5-monatiger Abwesenheit und spärlichem E-Mail Kontakt natürlich Fragen wie: Wird dieses Wiedersehen denn komisch? Hat man sich selbst oder haben sich die anderen extrem verändert Kann man sich überhaupt noch leiden?
„Jo Astrid, wir waradn jetz do, weil, woast eh, in Depot schuidsts trotzdem an Haufn Göd und wir hom uns docht wir keman ins einsammeln".
Ok. Jegliche Sorgen darüber, ob man sich nach einer halben Ewigkeit noch immer versteht, lösen sich mit diesem Statement in Luft auf.
Selbst als ich die Hiobsbotschaft verkünden muss, dass die nächsten 2 Nächte zwar gratis aber dennoch auf einer Couch in einem dreckigen Share-House von 26 Leuten verbracht werden müssen, bleibt die Stimmung ungetrübt.
In „Wellywood" angekommen, werden die 2 Neulinge gleich in eine breite Palette Goon-involvierter Trinkspiele eingeführt und mit den doch sehr eigenen Dialekten Irisch und Schottisch konfrontiert. Da der gemeine Jetlag aber trotzdem jeden gnadenlos einholt, wird sich relativ schnell bettfertig gemacht.















Der nächste Tag gestaltet sich relativ unspektakulär: Stadtbesichtigung, Schwerpunkt natürlich St. Kilda. Während die zwei Touristen (hihi) Fotos machen, bis die Kameras glühen, komme ich aus dem Schwaermen ueber Melbourne nicht mehr heraus.
















Der Abend ist bereits voll verplant: Andy C, Drum'n'Bass DJ aus dem UK stattet Melbourne's "hi-fi" Club einen Besuch ab, und wir sind mit dabei. Wie man sich vorstellen kann, befanden sich die zwei Besucher voellig in ihrem Element.











Den naechsten Tag duerfen wir hungover am St. Kilda Beach verbringen, wo mir auf die Frage "Woids eich es ned ausziagn?" die Antwort "Na, bist deppat?" gegeben wird. Naja... :)











Die letzten Vorbereitungen fuer den anstehenden Road Trip die Great Ocean Road entlang werden nach dem fuer Bloom fast toedlich ausgegangenen BBQ im Haus getroffen. Der Geschmack eines Lammwuerstchens konnte Herrn Steirl naemlich nicht wirklich ueberzeugen, nein, vielmehr erweckte er in ihm ein Gefuehl der Uebelkeit, welches ihm buchstaeblich ins Gesicht geschrieben war. :) Hahahahhaa.
Aber nicht nur Thomas durfte sich ueber eine unangenehme Begegnung mit einem Wuerstchen aergern. Simone, nichts ahnend und facebookend am PC, war mehr als ueberrascht als Leigh, Share House-Kollege, im Adamskostuem neben ihr auftauchte.
Next day: Great Ocean Road.
Heiss, Schwitzen, Auto fahren, extrem grindigen Scheiss reden, die Twelve Apostels anschauen, Koala sichten, Bloom verweigern, bei einem langweiligen, grossen Baum zu halten.

















Wieder zu Hause in Melbourne, erwartete uns im Front yard bereits eine neue Dimension
von Goon-Trinkspielen. Der Wein-Olympiade mit verschärften Regeln mussten wir trotz aller Verlockungen abwinken und uns aufs Packen unserer Sachen konzentrieren. Der Wecker wurde auf 3Uhr morgens gestellt und unter den Jubelrufen der sich draußen amüsierenden Spitzensportlern durften wir sanft einschlafen :)

Einen ueberteuerten Taxi-Ride und Flug später, fanden wir uns im unsympathischen Sydney wieder.
Seid gespannt, was wir von da an alles erleben werden und warum Tempelhuepfen das grossartigste Spiel der Welt ist!
Bis dahin, stay tuned

Wir stehen niemals still!

Startpunkt: Picton.
Und da ich aus diversen privaten Gründen Picton nicht genauer erläutern möchte, überspringe ich das kleine, zugegeben eh sehr unspektakuläre Hafenstädtchen und komme gleich über zum spannenden Part: Nelson

Nelson war sozusagen mein Melbourne Neuseelands. Mein kleines Zuhause fernab der Heimat. Einmal im „Paradiso"-Hostel angekommen, waren die schätzungsweise 50 Leute bereits nach wenigen Stunden zu meiner Ersatzfamilie geworden. Und wie das in Familien eben der Fall ist, wurde hier alles zusammen gemacht und durchgestanden. Gemeinsam haben wir gelacht, geheult, gefeiert, uns gelangweilt, uns amüsiert, getrunken, diskutiert, uns von Brücken gestürzt, Slack-Lining probiert, Handstände bis zur „Vollverblaufleckung" geübt, zweimal Weihnachten gefeiert, uns im Ausgehoutfit in den Pool geworfen, Parov Stelar und Beirut gehört, das neue Jahr am Stadtplatz Nelsons begrüßt (mit lokaler Liveband „Minuit", sehr hörenswert) und vor allem versucht, die Welt mit unseren Idealen und Vorstellungen ein wenig zu verbessern. Wie das funktioniert? Man werfe 50 Freigeister im Alter von 18 bis 35 in ein Hostel, gibt ihnen shitloads of time und das ein oder andere alkoholische Getränk und voilá, die Gedanken sprudeln nur so vor sich hin.
Mein Aufenthalt in Nelson dehnte sich aufgrund dieser einzigartigen Atmosphäre auf stolze 14 Tage aus, mit Ausnahme einer 2 Tage andauernden Flucht nach Kaikoura. Was ich dort gemacht habe? Mir mit offenem Mund diesen Prachtkerl von Pottwal angeschaut:

















Da wir aber alle nun mal Backpacker sind, und uns nirgends heimischer fühlen, als auf dem Weg zum nächsten Abenteuer, haben sich die Pfade der „Paradios"-Familie nach Neujahr letztendlich getrennt. Trotz brennender Wanderlust war es nach fast 2 Wochen schwierig, sich von diesem Haufen verrückter, beeindruckender und absolut liebenswürdiger Individuen wieder zu trennen. Aber wie sagt man so schön: Man sieht sich immer zweimal.





















Für mich ging es nach dem Abschied weiter nach Christchurch. Gerrit, mein deutscher Hostelkollege, bot mir den Fahrersitz seines Vans an, da er am Vortag sein Weggehen etwas stärker gefeiert hatte als ich.
Der Start unseres Roadtrips stellte sich etwas holprig heraus. Nach gut 20 km ging uns der Sprit aus und wir mussten gezwungenermaßen den nächstgelegenen Farmer um sein Motorsägen-Benzin bringen, um es bis zur nächsten Tankstelle zu schaffen.
Einmal in Christchurch angekommen, waren wir auch schon wieder on the road. Meinen Abstecher zum Tintenstecher und die Liveband am Stadtplatz dürfen aber trotzdem erwähnt werden. Wann kriegt man immerhin wieder neuseeländischen Indie-Rock vor einer Kathedrale zu sehen?








Nächster Halt: Peninsula Bank, Akaroa. Und was ich in Neuseeland nicht mehr für möglich gehalten habe, widerfuhr mir in diesem unscheinbaren Städtchen: Kulturschock! Bei Akaroa handelt es sich nämlich um eines der wenigen, urpsrünglich zu Frankreich gehörenden Städte. Der Versuch, mein Französisch etwas aufzufrischen, endete in eher peinlichem Gestammel und stummem „in-Luft-auflösen". Französische Patisserien, Die kitschige Atmosphäre verlangte letztendlich auch noch nach einer kitschigen Tat: Fahrradtour im Blümchenkleid. Trés francais, non?



Gerrits und ich schlugen nach Akaroa wieder getrennte Wege ein. Für mich ging es weiter nach Tekapo, wo neben dem kristallklaren Lake Tekapo auch noch ein für mich fast, ja das kann ich mit gutem Gewissen behaupten, tödlicher Wanderweg auf mich warteten.
Wer konnte schon annehmen, dass sich das bisschen Wind im Tal zu einer Wirbelsturm-artigen Katastrophe am Berg entwickeln kann. Im Nachhinein kann ich jedoch jedem, der sich irgendwann mal völlig allein auf einem Berg in Neuseeland bei 500 km/h Windgeschwindigkeit flach am Boden liegend wiederfindet empfehlen, sich die Zeit bis zum Windstillstand einfach mit kräftigem Fluchen in jeder erdenklicher Landessprache zu vertreiben. Wirkt wie ein Wunder gegen Todesangst, Panik und Verspannungen im Nackenbereich..







Next Stop: Wanaka.
Extrem überbewerteter, langweiliger „do-muast-unbedingt-hi"-Backpacker Ort. 3 Tage schlechtes Wetter hielten mich von so ziemlich jeder Aktivität ab. Was mir übrigblieb, war ein unheimlicher „Lord-of-the-rings"-Marathon. Wer schafft sonst noch alle 3 Teile hintereinander? Mister Frodo!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Oh, und Scrabble...









In Queenstown wurde ich dann in ein weiteres der unzähligen Backpacker-Rituale eingeweiht. „Pub-Crawl". Ein „Pub-Crawl" läuft folgendermaßen ab: Im Hostel werden 10 Dollar bezahlt, danach wird man von Beisl zu Beisl gejagt, wo man jeweils einen ekelhaften Shot am Eingang hinunterwürgen muss, nur um dann in der Bar selbst noch massenhaft Alkohol zuzuführen. Das Resultat: Kopfweh, Übelkeit und überaus peinliche Stille am nächsten Morgen in der Hostelküche. Wer mit wem oder eh alle mit allen? Ein Schauspiel, dessen Beobachtung sich als überaus amüsant herausstellt











Milford Sound ist im Nachhinein gesehen wahrscheinlich das Highlight meiner Reise auf der Südinsel. Die unglaubliche Schönheit und Vielfalt dieser Fjordlandschaft lässt sich kaum in Worte fassen. Sehet selbst:


Wieder zurück in Queenstown, ließ ich mich auf den ungemütlichsten und längsten Road Trip meines bisherigen Lebens ein. Aaron und Stephen, 2 schlichtweg Wahnsinnige luden mich mitsamt Gepäck (!) und noch zwei deutsche, Perlenohrringe tragende Touristinnen auf den Rücksitz ihres Kleinwagens und chauffierten uns nach Christchurch. ENG ist gar kein Ausdruck. Claustrophobie. Beinamputation. Atemstillstand.
Zur Krönung gab es als musikalische Hintermalung dieses beinahe 8-stündigen Höllenritts den Twilight-Soundtrack bzw. Martin Lawrences „Talking Shit". Die zahlreichen, schlichtweg niveaulosen Gags des Schauspielers wurden Gott sei Dank mit jedem Durchgang eine Spur witziger und gegen Ende des Trips wurde bereits um die Wette zitiert. Erriiiic. I’m leaving.
Ahahaahaha.




Zurück im eher tristen Christchurch vertrieb ich mir die Tage bis zu meinem Rückflug hauptsächlich mit Mentholzigaretten, Coffee-to-go und vorfreudigen Gedanken an Melbourne und den bevorstehenden Besuch von daheim.




Neuseeland war für mich eine einmalige Erfahrung. Noch nie habe ich so viele interessante Charaktere konzentriert auf ein derart kleines Land angetroffen, durfte ich Natur in so vielen unterschiedlichen Ausprägungen und derart pur und unberührt genießen und mich in einem Ausmaß an Bescheidenheit üben, dass selbst meine Vorstellung übersteigt. Wer hätte schon gedacht, dass ich jemals länger als ein Festivalwochenende aus einem Rucksack leben und meine, aus Budgetgründen 2 statt 3 Mahlzeiten in einem Baumwollsäckchen mit mir herumtragen werde?
Die Wege des Herren sind unergründlich.

January 11, 2010

Aide-mémoire: NZ North Island

Erstmal muss ich mich für die Vernachlässigung dieser Kommunikationsplattform fuer ganze 2 Monate und natürlich meine totale Ignoranz von Weihnachten und Neujahr entschuldigen und wünsche euch allen nachträglich Frohe Weihnachten und natürlich ein gutes, neues Jahr!

Was folgt, ist ein kurzer Überblick meiner Reise quer die Nordinsel Neuseelands hinunter.


Wie bereits gehört, machte ich mich nach Auckland schnell auf den Weg in den Norden. Nach Deflinen und Sonnenbrand packte ich jedoch schon wieder meinen Rucksack und es ging weiter gen Süden. Gelandet bin ich auf der Coromandel Peninsula.

In Whitianga angekommen, musste ich mir selbst endgültig eingestehen, dass Neuseeland aus einer Ansammlung von "Kaffs" besteht, was aber nicht weiter schlimm ist, da gut für die Geldbörse. Neben der Tatsache, dass man kein Geld ausgeben kann, wenn es keine Gelegenheiten gibt, entwickeln sich in diesen kleinen Dörfchen und Städtchen sehr individuelle und aussergewöhnliche Persönlichkeiten, mit noch aussergewoehnlicheren Haustieren.












Hot Water Beach ist eine der größten Touristenattraktionen auf der Peninsula. Kurz und knapp erklärt: Du gräbst ein Loch an der richtigen Stelle am Strand und heißes Wasser kommt aus dem Boden. Gräbst du das Loch an der falschen Stelle, so kommt kaltes Wasser, oder noch schlimmer, kochendes Wasser aus dem Boden.















Nach 3-stündiger Graberei, Verbrennungen an den Füßen und einem überaus komplexen Kanalsystem zwischen kalten und heißen Löchern konnten meine Hostel-KollegInnen und ich mich endlich in eine der Gruben legen. Für ganze 10 Minuten. Der Bus hat bereits gewartet.


Weiter gings danach zur Cathedral Cove, grundsätzlich ein Strand mit wunderschönen Felsformationen und einer vom Wasser ausgespülten Höhle, die aufgrund ihres Aussehens an eine Kathedrale erinnern soll.

Der Platz verlor leider sehr viel von seiner Schönheit, wimmelte es doch von lästigen Möwen und noch viel lästigeren deutschen TouristInnen.















Am Abend konnten mich meine Hostel-KollegInnen zu einer lebensgefährlichen Kayak-Tour im offenen Wasser überreden. Leider wurde die Tour nach cirka 20 Minuten aufgrund meiner "Ich-sehe-einen-Hai"-Paranoia abgebrochen. "Anstrengend" ist alles, was mein 'Kayak-Hintermann' nach der Tour zu sagen hatte. Nicht, dass ich ihn nicht vorgewarnt hätte... :)



Meine Reise führte mich weiter nach Rotorua, bekannt für Schwefelquellen und Geysire.

Es scheint so, als wäre der 'Rotten-Egg' - Geruch nicht nur in der Luft, sondern in allen Gebäuden und Straßen, ja sogar in den Lebensmitteln im Supermarkt gespeichert. Stellt euch mal vor, wie verstörend es ist, in einen frischen Apfel zu beißen und dann von einer Wolke Schwefelgeruchs erschlagen zu werden.

Yummy!

Wie auch immer, die Stadt und auch die blubbernden Schlammlöcher ließen mich eher unbeeindruckt. Als Highlight würde ich dann wohl eher den obdachlosen Maori bezeichnen, der mir auf der Straße angeboten hat, ein Foto von seinem tätowierten Gesicht zu machen, nur um kurz darauf 4 Dollar dafür zu verlangen. :)

Das nenn ich mal eine ordentliche Geschäftsidee.














Nächster Stopp: Taupo.

Und da die Welt klein und Neuseeland winzig ist, durfte ich im Bus von Rotorua nach Taupo einen alten Bekannten wieder treffen. Chris, den ich auf dem Weg nach Paihia kennen gelernt hatte, war ab diesem Zeitpunkt für die folgende Woche mein Travelpartner.
Der nächste Tag stellte sich als kleine Herausforderung für mich heraus. Tongariro-Crossing. Ein 19,4 km langer Wanderweg durch den Tongariro-Nationalpark, hinauf zu den Vulkankratern und wieder hinunter. Frodo lässt grüßen.
Mein Körper teilte mir auf diesem Hike jedoch mit, dass ich in den letzten 3 Monaten in Melbourne doch ein wenig aktiver hätte sein sollen.
Nichts desto trotz war das Crossing eines der besten Erlebnisse in Neuseeland so far. Der Track führt durch unendlich weite Täler, vorbei an blitzblauen Seen und schneebedeckten Gipfeln und endet buchstäblich im Regenwald. Awesome!
Mein durch Anstrengung und Müdigkeit vernebeltes Wesen buchte direkt nach der 5 1/2 - stündigen Wanderung einen Tandemsprung für den nächsten Morgen. Richtig realisiert durfte ich es denke ich erst haben, als ich meinen müden Körper langsam aus der Wander-Ausrüstung schälen konnte und das Ticket für den Sky dive in meiner Tasche fand. Gesichtsausdruck: schockgefrostet.
Aller Nervosität zum trotz fand ich mich nächsten Morgen, einen lächerlichen roten Installateur-Anzug tragend und mit braunem Lederkäppchen am Kopf, in einem Kleinflugzeug wieder. Zu meiner großen Überraschung bekam ich so gut wie keine Anweisungen und wurde letztendlich aus einem Flugzeug geschubst, angekettet an den "Tandem-master".
Sky dive - in anderen Worten: Hyperventilation, Adrenalin, massive Schmerzen aufgrund der hohen Geschwindigkeit, Ohren, die sich anfühlen, als würden sie jeden Moment explodieren und Übelkeit. 12 Stunden Schlaf folgten auf diesen 4-minütigen Horrortrip. Nice one...und trotdem, gerne wieder!











Nach Taupo gings weiter nach Wellington, wo ich jedoch nur die Nacht verbrachte und gleich am nächsten Tag die Fähre auf die Südinsel, genaugenommen nach Picton geboardet habe.
Aber das ist eine andere Geschichte...(und die kommt bald, versprochen!!!!)