September 30, 2009

Street Press Australia

Look at this



























Nicht nur, dass sich meine Photoshop-Künste stetig verbessern (haha) - diese hübschen Exemplare von Musikmagazinen/Konzertguides gibt es in den Straßen von Melbourne, und zwar, aha, GRATIS! A3-Format und jeweils 100-seitig. Fully MADE!!!!

Sie erscheinen hier wöchentlich bzw. 14-tägig und sind voll mit Konzert - und Cd-Reviews, Interviews mit Künstlern und -innen und einem 50-seitigen Planer für zukünftige Konzerte, Theateraufführungen, Kunstausstellungen und Festivals.

Oh, was für eine Stadt!

September 27, 2009

Die Bürde eines Travellers

"Our house, in the middle of our street"



Das Leben in einem Share-House stellt sich nach und nach als schwieriger, denn gedacht heraus. Nicht etwa, weil die Leute dein Essen, Bier und deine Zigaretten stehlen, Bad und Küche einem überdimensionalen Bakterienbrutkasten gleich kommen und hormongesteuerte, passiv-aggressive MitbewohnerInnen ihre Launen an dir auslassen.


Auch nicht, weil das Wort "Privatsphäre" aus dem Vokabular gestrichen werden muss und alle dich mit ihren persönlichen Schicksalen belagern - es ist vielmehr die Tatsache, dass man innerhalb kürzester Zeit zu einer kleinen Familie zusammenwächst.





Vom Kommen und Gehen



Nun sind wir natürlich alle Reisende, was bedeutet, dass wir es nicht lange an einem Ort aushalten können. Jeder plant seinen nächsten Zwischenstopp, bucht Flüge nach Queensland, nach Indonesien oder Neuseeland, freut sich aufs Campen in Tasmanien und den Road Trip die Great Ocean Road entlang.

Und ehe man sich versieht, schnallt auch schon der nächste Flatmate seinen Rucksack um und zieht davon.
Oh, wie dramatisch...


Und auch wenn man dem Farewell der meisten Leute hier mit Wehmut entgegenblickt, so bringt es doch etwas Gutes mit sich. Vorfreude auf die Erfahrungen, die man auf seinen eigenen Routen machen wird, sowie auf die "Neuen", die ins Haus ziehen. Nicht zu vergessen die exorbitanten Abschiedsparties.



Dass in meinem Fall nächste Woche nicht nur 4 Mitbewohner, sondern auch noch eine Arbeitskollegin abreisen, empfinde ich trotzdem noch als schlechten Scherz.





Oh, what a night



Die Abschiedszeremonie für letztere Person wurde gestern abend zelebriert. Zelebriert ist hierfür wohl das passendste Wort. Stellt euch dieses Bild vor: auf Tischen tanzende verrückte, lateinamerikanische MitzwanzigerInnen, Französinnen mit schlecht gemachten, falschen Brüsten, sehr viel Whiskey, sehr viel Vodka, ein iPod vollgepumpt mit den Charthits der letzten 12 Jahre und inmitten eine stocknüchterne Deutsche, die auf der Couch schläft.


Erst etwas skeptisch, stürzte ich mich letztendlich selbst mit ins Getümmel, nicht zuletzt, um das Vorurteil eines dort anwesenden Engländers ("Hey Lady Gaga, why do all Austrian people always drink beer and never dance?") zu entkräften.





























Merklich beeinträchtigt starteten wir um halb 2 unsere Clubtour. Erster Stopp: Xbase. Hostel im ersten Stock, Club im Erdgeschoß. Musik: Cabrio. Publikum: Cabrio. Ein Bier. Out.







Zweiter Stopp: The Vineyard in St. Kilda.
Vollgestopft mit Footy-Fans (gestern wurde hier das Finale im Aussi Footy ausgetragen, St. Kilda gegen Geelong), trafen wir zur Krönung des Abends die Inkerman-Leute in dem schönen Pub an.


























Ohne wirkliche Ankündigung gabs dann noch eine ganz ordentliche Performance von den "Hercules in NY", eine Electro-Pop/Indie-Band aus Melbourne. Mit Beats aus dem Computer als Basis und einem geübten Drummer zur Verstärkung wurde es sogar im schweinekalten Melbourne mal warm. Ein bisschen Theatralik von Seiten des Sängers und ein überraschend gut gelungener Daft Punk - Remix (!) konnten im Laufe des Auftrittes sogar noch den wahrscheinlich überzeugtesten Footy-Fan im Raum dazu bringen, den St.Kilda-Schal vom verschwitzten Hals zu nehmen und abzudancen. Ein eingeringeltes Plus gibts ausserdem für die Publikumsnähe. Obwohl, naja - wenn man nur ein Stück Tanzfläche als Bühne zur Verfügung hat, ist das wahrscheinlich nicht weiter schwierig...












Have a listen on myspace.com/herculesinny

hooked on books - an overdose


Slip on a shirt - slap on a hat - slop on some suncreme

Die berühmten australischen Kampagnen zur Prävention von Hautkrebs sind allseits präsent. Es gibt kaum ein Stückchen Strand, an dem man nicht ein Schild wie oben findet.
Nun ja, bis auf Melbourne. Seit nunmehr 2 Wochen regnet es jeden Tag so an die 14 Stunden - Ausflüge unmöglich.


Um trotzdem einen Post über die vergangene Woche hinzubekommen, berichte ich einfach über Langweiliges.
Deshalb gibt es jetzt ein paar Eindrücke der spannenden Arbeit, die ich 5 Tage die Woche, 7 Stunden am Tag verrichte.


Bücher stapeln, einpacken, auspacken, stapeln, mit Preispistolen hübsche neongelbe Preispickerl auf die Bücher kleben, sortieren, stapeln, sich über niedliche Kinderbücher freuen, stapeln.

Enjoy!














September 22, 2009

smoking harms, bad music kills

Espy! Espy! Espy!


Da ich es ja in der ersten Woche nicht in einen Club geschafft habe, gings erst dieses Wochenende ab in die Stadt. Chapel und Fitzroy Street - die Ausgeh-Meilen Melbourne's.
Nach einer Aufwärmphase mit rotem Goon zu Hause, konnte ich meine, dem Black Eyed Peas und Rihanna - Fanclub angehörigen Flatmates dazu überreden,dem Espy,einem schönen Indie-Club im berühmten Esplanade Hotel am Strand von St. Kilda, einen Besuch abzustatten.






Bild: redbubble.net

Kaum einen Fuß in das 2-stöckige Paradies gesetzt, umgeben von zig Beinpaaren in Leggins und schicken Herren in Lederjacken und Skinny Jeans, wusste ich, hier geh ich nicht mehr weg. Um diesen Abend wohl zu perfektionieren, kamen noch ein über und über mit Postern tapeziertes, wundervolles Klo (das in der Kapu kann man im Vergleich dazu als monochromen Witz bezeichnen), eine tolle Live-Band (forgot the name) und das schön-verzerrte Gesicht einer kleinen, süßen Holländerin beim Bier-Trinken dazu.
Leider stellte sich genau jene ungeübte Biertrinkerin als das heraus, was man hierzulande unverblümt als b.... bezeichnet. Wie aus dem Nichts wütete sie los, schimpfte lautstark über Band und Publikum, wiederholte ihr Holländisch-Englisches "Nothing special, nothing special" wie eine Art wirres Mantra und lästerte über den Club und jeden, dem "das hier" gefalle. Kann sein, dass Goon mich etwas sensibel macht, aber ja, ich fühlte mich schon ein wenig persönlich angegriffen

Als wir gezwungener Maßen den Club meiner Träume verlassen mussten, fragte ich mich, ob es daheim diese Anti-Alkohol-Sticker noch gibt - "Nüchtern bin ich schüchtern, voll bin ich toll". Wenn ja, bitte an mich senden. Habe dafür Verwendung.

Nun ja, wenn sich jetzt jemand fragt, wie der restliche Abend verlaufen ist, kann ich nur sagen, PFUI! Gelandet sind wir letztendlich in einem richtig üblen Laden, weil jemand, und jetzt ratet mal wer (...) seinen Ausweis nicht dabei hatte. Wie soll man dieses grauenhafte Spektakel da am besten beschreiben? Das ist einer dieser schlimmen, schlimmen Schuppen, in die man nur einmal im Leben geht. Wo die Männer so T-Shirts anhaben, auf denen kleine Led-Lämpchen ihren Namen oder Ärgeres anzeigen. Und der DJ Michael-Jackson re-mixed, was dann so klingt, als hätte man drei 1-Euro Münzen und ein lebendiges Huhn in eine Blechdose gesteckt und kräftig geschüttelt. Und kleine Mädchen sich von Anzug-tragenden alten Säcken mit Cocktails betrunken machen lassen. Mein einziger Ausweg, neben all diesen Fürchterlichkeiten auch noch dem Dancebattle meiner WG-Kollegen (Justin lässt grüßen) zu entkommen ---- Zigaretten. In Australien herrscht absolutes Rauchverbot in allen Lokalen. So konnte ich mich alle 15, 20 Minuten verflüchtigen, ohne jemandem zu offensichtlich zu signalisieren, wie widerlich ich dieses Beisl fand.

Beim Heimfahren (endlich) dann, versuchte die wild gewordene Dutchess noch, mich mit aller Gewalt zu bekehren und versicherte mir, dass mir am Ende meiner Reise R'n'B viel besser gefallen wird, als der "Scheiss", den wir am Anfang des Abends hören mussten. Amen.

Als Absacker noch ein paar schlechte Fotos. Cheers


September 21, 2009

September 20, 2009

herbstRock me Amadeus?

Als bekennende Fanatikerin österreichischer Musik bin ich enttäuscht, nein vielmehr geschockt darüber, was sich der wichtigste Musikpreis des Landes, beziehungsweise die wohl mehrheitlich taube österreichische Gefolgschaft der einen oder anderen Band heuer wieder geleistet hat.



Ich sitze jetzt noch mit offenem Mund hier und frage mich, wie um Gottes Willen eine schon fast lächerlich überschätzte Band, eine Band, die DANKBAR dafür ist, für Christina Stürmer den Vorband-Trottel zu geben und trotzdem ernst genommen werden will, eine Band, deren Live-Qualitäten mehr als zu wünschen übrig lassen, den Austrian Music Award in der Kategorie "Album des Jahres" gewinnen kann?

Wie in aller Welt ist das denn möglich? Ich denke mir im ersten Moment, okay, siehst dir mal die anderen Nominierten an, vielleicht war nichts Gscheiteres zur Auswahl, aber NEIN - das Gegenteil ist der Fall!

Lovetune for Vacuum!

Ich denk mir, endlich mal etwas Österreichisches, dass man innovativ nennen darf, abseits vom britischen Kopierwahn und den Hamburger Vorschülern, die sich sonst so zwischen Wien und Dornbirn tümmeln.


Und obwohl ich mich selbst überhaupt nicht zu den Fans der Plaschg zähle, weil ich denke, dass ihr Album in Kombination mit Rotwein und "Requiem for a dream" den ultimativen Suizidcocktail darstellt, hätte ihr Triumph für mich einen Schritt nach Vorne symbolisiert. Ein "Yes, we can" für die österreichische Musikszene.

Ich speise mich jetzt einfach selbst mit der Annahme ab, dass während der Stürmer-Tour so viele pickelige, pubertierende, facebookende neue Fans eingesammelt wurden, die wie ein Haufen Irrer das Publikums-Voting totgeklickt haben.


Klingt zynisch? Nein, auf die Albumkritik im letzten "Musikexpress" hinzuweisen, das wäre zynisch.

(wo bleibt sie, die bessere hälfte?)





Wenigstens haben Kreisky den FM4-Award gewonnen. Blöd nur, dass die den gar nicht wollten. Haha.

September 15, 2009

Peregrin the Penguin!

Look at this!
Melbourne - flächenmäßig die größte Stadt Australiens
3,6 Millionen Einwohner
Central Business District
Luna Park
St. Kilda
Art Center
Verschmutzung
Diskotheken
Luxusyachten
Lärm
Flughafen
Verkehr
Industrie
Touristen

UND INMITTEN: eine kleine Pinguin-Kolonie!

Seht selbst, was wir bei unserem nächtlichen Spaziergang im Melbourne Harbour in St. Kilda bewundern durften.
Ich habe bereits Platz in meinem Rucksack geschaffen, um Fritz (oben) und Kurti (unten) mitschmuggeln zu können.
Sie wollen emigrieren.

September 13, 2009

The first week - a résumé

Nach einer Woche Aufregung, totaler Umstellung, Jetlag und dem getting-used-to der gruseligen Tatsache, dass hier keine Spatzen, sondern Papageie durch die Luft gleiten, sitze ich hier in Melbourne und ziehe Bilanz.

Von asozialen Hausbesitzern und witzigen neuen Mitbewohner

Aufgrund eines Missverständnisse, wenn man es so nennen will, musste ich am Dienstag aus dem Inkerman-Haus ausziehen.
Dazu muss ich jedoch vorher kurz über den Hausbesitzer berichten.
Er ist wahrscheinlich Mitte dreißig, asozial und äußerst unfreundlich. Außerdem kommt er aus dem fernen Osten. Ich denke, er ist ein ernsthafter Verfechter seiner Kultur - das merkt man allein schon an seiner Wertschätzung von Frauen (er hat ein Mädchen aus dem Haus geworfen, weil es nicht hübsch genug war).
Meistens sitzt er vor dem Computer oder raucht Weed - Freunde hat er keine. Ich weiß das alles, weil er leider sein eigenes Haus auch vermietet und ich genau da gelandet bin. Ich habe ihn auch schon des öfteren dabei beobachten dürfen, als er grundlos ausgeflippt und jemanden aus dem Haus geworfen hat. Naja, ...
Jedenfalls .... der Grund, wieso ich ausziehen musste, war, dass der Hausbesitzer $ 30,- Miete mehr pro Woche verschwiegen hat. Er war ziemlich aufgebracht, als ich ihn darauf hingewiesen habe, dass ich nicht 30 % mehr Miete zahlen werde und wollte partout nicht einsehen, dass er es war, der mich falsch informiert hatte. Anstatt sich seinen Fehler einzugestehen und gemeinsam mit mir nach einer Lösung zu suchen, fragte er mich, ob ich ernsthaft glaube, irgendwo sonst in St. Kilda ein günstigeres Haus finden zu können. Er bot mir auch an, einfach ins Hotel zu ziehen, um zu sehen, was im Endeffekt wirklich günstiger ist. Dieser Depp.

Das ist also der Grund, wieso ich jetzt in einem anderen Haus lebe. Etwas abgeschieden und definitiv nicht so verrückt wie das Inkerman, aber dafür voll mit netten Leuten.

Wahrscheinlich werde ich hier bleiben - denn so verlockend das Party-Haus Inkerman auch ist, so langweilig sind die Leute dort, wenn sie nüchtern sind. Traurig, aber wahr.

Mein absoluter Favorit hier in diesem neuen Haus ist ein Sportstudent aus Hannover. Und wenn man Sportstudent hört, hat man normalerweise das Bild eines etwas dümmlichen, Party-geilen, großen Typen vor Augen. Als Österreicher ist man da noch vorbelasteter - man hat einen etwas dümmlichen, Party-geilen, großen, deutschen Typen vor Augen.
Auch wenn er absolut liebenswert ist - aber mein Mitbewohner bedient dieses Klischee vollkommen, nein, er ist wohl der Inbegriff dieses Stereotyps, immerhin hat er auch noch einen Freund namens Knut. Hahahahaha.
Meist läuft er in Jogginganzug und Flip-Flops herum, unter denen er mit einer fast schon charmant-lustigen Selbstverständlichkeit weiße Sportsocken trägt.
Er verweigert es zudem, Deutsch mit mir zu sprechen, weil er sein Englisch verbessern will.
Es scheint leider manchmal so, als habe er in der Schule nicht wirklich gut aufgepasst, denn seine Aussprache des gemeinen "th" erinnert mich unweigerlich an Leute aus dem 1960er Jahrgang (we went to se museum, se weaser is fine, my faser always tells me to...) und das befördert mich unweigerlich binnen Sekundenbruchteilen in die Sphären des Lachkrampfes.
Ihm fällt es auch recht schwer, das richtige Vokabel zu finden. So entstanden bisher ganz lustige Missverständnisse. Gerade gestern wollte er meinem kanadischen Mitbewohner erklären, dass in Deutschland die Jugendlichen ihre Kapperl nicht gescheit aufsetzen - "In Germany, the jews (Juden) wear their caps weird". Hihi.

Die nächste außergewöhnliche Persönlichkeit hier im Haus ist ein sympathisches Liverpool-Chick. Sie wiegt wahrscheinlich 100 kg und hat diese Woche bereits das 3. Mal mit dem Rauchen aufgehört. Außerdem startet sie jeden zweiten Tag eine Salat-Radikal-Diät. Ihr Charakter passt perfekt zu ihrem Body-Mass-Index. Er ist beächtlich und nicht zu übersehen. Alle zwei Wochen tritt sie in einem Club in St. Kilda als Stand-Up-Actress auf, um ihr schauspielerisches Talent zu präsentieren. Dazu braucht sie meiner Meinung nach jedoch keine Bühne, denn das Leben bietet ihr so viele Möglichkeiten, sich dementsprechend zu entfalten. Sitzt sie zum Beispiel vor dem PC und liest E-Mails, so singt sie darüber, wie schön es ist , News von zu Hause zu hören. Redet sie mit jemanden, so klatscht sie immer dreimal hintereinander schnell in die Hände, um ihre Aufregung auszudrücken. Sie spricht in einer Lautstärke, bei der selbst der am schlechtest hörende Sprengmeister der Welt seine Ohropax wieder reinpackt und in einer derart hohen Frequenz, die jeden Marder im Umkreis von 50 km verjagt.


Dann hätten wir noch das ewig betrunkene deutsche Partygirl, den kanadischen Vegetarier, den Spanier, der auch dann nicht aufhört zu reden, wenn du bereits den Raum verlassen hast und die schüchteren Holländerin - alles in allem also ein ziemlich guter Mix.

<- Ein kleiner Appetizer






Action and activities

Meine ursprüngliche Annahme, die ersten 2 Wochen hier nur entspannen, essen und richtig faul sein zu können erwies sich als absolut falsch. Am 2. Tag kam der unerwartete Umzug, am 4. Tag hatte ich bereits einen Job und der 6. Tag war mit unheimlichen Kopfschmerzen aufgrund des Vortages verbunden.
Ich arbeite zur Zeit in einem Bookstore, habe einen tollen Boss, werde gut bezahlt und bekomme ausserdem 50 % auf Bücher und Cds. :) Alle, die mich kennen, werden sich jetzt für mich freuen!
Die erste Houseparty habe ich mehr oder minder gut überstanden und zumindest weiß ich jetzt, dass der berühmt berüchtigte Goon wirklich enorme headaches verursacht.


Now bild your own opinion :)

Auch ein nächtlicher Trip zum berühmten St. Kilda Beach stand bereits auf meinem Programm. Ich war überaus erfreut darüber, dass ich meinen Vorgänger aus diesem Haus kennenlernen konnte, denn er ist ein waschechter Bayer und kommt noch öfter vorbei. So hatte ich am Samstag nach einer ganzen, elendig langen Woche wieder mal die Gelegenheit, Dialekt zu reden.


Kimi (Holland), John (Kanada), Robert (Bayern), Kai (Deutschland), Bier (Australien)












Der Höhepunkt des Wochenendes war jedoch ein Trip zu den 1000 Steps im Dandenong Park. Zu fünft bewältigten wir die 1000 Stufen durch den wunderschönen Nationalpark. Wenn ihr jetzt jedoch glaubt, die Natur wäre das beeindruckendste an diesem Ausflug gewesen, so irrt ihr euch. Vielmehr meine durchaus trendsichere Kombination aus original österreichischen Wanderschuhen der Marke "Stadler" und Leggins war sozusagen das Highlight. Sche schirch. Foto folgt.


Die Weisheit zum Schluss
Da sind auf der einen Seite natürlich viele Dinge, die ich bereits jetzt vermisse.
Ich vermisse meine Eltern und Geschwister, meine Freunde, die Partycrew (!) und natürlich Cookie. Ich vermisse Schwarzbrot, mein Bett und hohe Schuhe, vermisse österreichisches Bier und die Zigarettenpreise daheim.
Aber auf der anderen Seite passiert hier so viel cooles Zeug, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, in einem Jahr bereits wieder brav zu Hause zu sitzen und zu studieren.

Die ganze Zeit Englisch zu reden, obwohl man völlig nüchtern ist, eine völlig andere Tier- und Pflanzenwelt zu sehen, in einer Woche 10 neue Leute kennen zu lernen, das sind alles Dinge, die für mich im Moment überwältigend sind.
Das Positivste am Reisen ist wohl, dass du jeden Tag jemand anderes sein kannst.

Ich für meinen Teil war diese Woche bereits Französin, hieß Queenie und war Reporterin :D
Das sind natürlich nur jokes, die den Alltag versuessen und einen zum Schmunzeln bringen.
Worauf ich damit hinaus will, ist, dass man hier die Chance erhält, sich als Person völlig neu zu definieren.
Prioritäten werden ausserdem völlig anders gesetzt, der Schuhladen wird plötzlich unsichtbar, wenn man weiß, dass Nudeln, Waschmittel und Klopapier dem Ende zugehen und der betrunkene Mitbewohner, der um 4 Uhr zu singen beginnt, stört dich auf einmal nicht mehr. WG-Leben sei Dank - ich werde wohl als die entspannteste Person zurückkommen, die diese Welt je gesehen hat. :)

Hehe, also - enough from me - take care and see you soon.

September 09, 2009

ah, you already heard of inkerman?

Crazy

Das ist das wohl das Wort, welches die "Wohngemeinschaft" in der Inkerman Street am passendsten beschreibt.


Kennt ihr diese Momente, die man sein ganzes Leben lang nicht vergisst und von denen man immer spricht, wenn man 2, 3 Bier getrunken hat? Ich hatte so einen, als ich das erste mal ins Inkerman-Haus kam.


Es ist 10 Uhr abends, ich betrete ein von außen doch recht hässliches Haus. Von Weitem schallen mir enorm viele unterschiedliche Stimmen entgegen. Bevor ich aber das Wohnzimmer betreten kann, soll ich noch schnell in dem Raum, in dem ich für die nächsten Tage untergebracht sein werde, meine Sachen abstellen.


Zu meiner Überraschung liegen 3 Personen verteilt auf 2 Betten im Zimmer. Auf meinem zukünftigen Bett liegen einige interessante Kleidungsstücke - Leopardenprint und Pailletten wohin das Auge reicht.
Noch bevor ich fragen kann, wem diese schöne Garderobe gehört, erhebt sich einer der beiden Burschen und teilt mir mit, dass ich seine Kleider einfach auf den Boden werfen soll. Etwas irritiert befolge ich seine Anweisung und lade dann mein Zeug ab.

Es geht weiter ins Wohnzimmer. Nicht nur, dass es hier aussieht, als hätte die berühmte Bombe eingeschlagen, es befinden sich ausserdem cirka 20 Leute allein in diesem Raum.
Gerechnet hatte ich immerhin nur mit maximal 15 Leuten im gesamten Haus.

Der Boden ist klebrig und was jetzt folgt ist ein kleiner Hindernisparkour vorbei an Pizzastücken, Goon (so nennen sie hier die 4-l-Kanister Billigwein) und betrunkenen, zum Teil kotzenden Menschen. Ganz besonders gefährlich stellen sich die vielen Luftballons am Fußboden heraus.

Was mir sofort auffällt, ist ein kleines Fischglas, befüllt mit Steinen, einer "Actionman"-Figur und 2 Fischen. Sie fühlen sich nicht wirklich wohl, dass kann selbst ein Fischlaie wie ich erkennen. Antony, der französische Hausmanager versichert mir, dass die beiden Fische einfach nur "relaxed" seien. Ok.

In der Zwischenzeit hat sich der Junge aus meinem Zimmer erhoben und versucht verzweifelt,mir zu erklären, dass er normalerweise keine Frauenkleidung trägt, mit Ausnahme von gestern - Mottoparty. Es fällt mir richtig schwer ihn zu verstehen, denn er ist Ire und hat noch dazu einen Sprachfehler. Das ist in etwa so schlimm wie Vorarlbergerisch. Erst als er sich hundertprozentig sicher ist, mich davon überzeugt zu haben, dass er männlichere Kleidung bevorzugt, verschwindet er wieder ins Zimmer zurück.

Ihr seht also, ich bin nicht gerade im langweiligsten Haus in Melbourne untergekommen. Und dass bei fast 40 Leuten jede Menge passiert, könnt ihr euch denken. Deshalb - stay tuned - denn was in Inkerman passiert, bleibt nicht länger in Inkerman!



September 06, 2009

How to get to OZ

35 Stunden Reisezeit, davon 26 im Flugzeug, endlose Fußmärsche von Terminal
zu Terminal mit dem unerlaubt schweren Handgepäck und schon vor dem Take-off Phantom-Thrombose in den Beinen -- und trotzdem sitze ich hier, um 12 pm Ortszeit und berichte euch von einer ziemlich aufregenden Reise. Jetlag sei Dank bin ich topfit hier in der Inkerman Street in Melbourne, in einem nicht zu wenig verrückten Haus(aber dazu später).



Farewell to the Fairground


26 Stunden fliegen - da kann man doch nichts erleben?

Stimmt nicht unbedingt. Im Flug nach London habe ich zu meinem Glück 3 Sitze für mich

Ein absolutes Highlight ist die On-Board-Alleinunterhalterin. Sie muss auf Grund ihres voluminöseren Körperbaues einen zweiten Sitz reservieren, schnarcht während des Flugs gern mal und muss ihren Sicherheitsgurt mit einem Neonorangen Gurt verlängern, der aus 2 Kilometern schon signalisieren soll (?), dass hier Vorsicht geboten ist.

Hört sich nicht lustig an? - War es aber. In der Not frisst der Teufel fliegen, nicht wahr.



Der Flug von London nach Hong Kong ist wohl so etwas, was man eine Verkettung unglücklicher Umstände nennt.

Ich sitze zwischen 2 betagteren Herren, der eine wohl ein pensionierter Spitzensportler, der andere ein hypochondrischer Fresssack. Beim Essen brauchen die beiden so viel Platz, dass ich mich eingezwängt zwischen den Ellenbogen nicht einen Zentimeter bewegen kann und jedes Mal, wenn eine vom cabin staff vorbeigeht und was fragt, stößt mich der Sportler an und fragt mich auf dreckigem Australisch, ob ich die Flugbegleiterin auch verstanden habe. Interessante Begegnungen.


Mich plagt außerdem den ganzen Flug lang ein gemeiner Ohrwurm.

Beim kleinsten Anzeichen von Turbulenzen singe ich im Kopf "Es ist Herbst und ich lasse mich fallen, von den Bäumen auf kaltes Metall". Ich frage mich, ob mein Flugangst-Verdrängungsversuch gescheitert ist, finde aber kurze Zeit später heraus, dass etwas ganz anderes dem lästigen Biderbuch-Ohrwurm den Anstoß gegeben hat. Nicht nur, dass ich "Nelken und Schillinge" vor meinem Abflug totgehört habe - der wahre Übeltäter befand sich auf meinem Frühstückstablett. Sehet selbst:

Gefunden?
Ok, seht mal Richtung Orange Juice...



Zwischenstopp in Hong Kong. Der Flughafen stellt sich als volle Enttäuschung heraus.


Deshalb auch kein Foto.


Der Flug geht weiter und zu meiner großen Freude bleibt mir der Arschloch-Platz in der Mitte diesmal erspart. Fensterplatz 50 A. Neben mir sitzt ein niedliches Pensionistenpärchen. Ich bin mittlerweile so übermüdet, dass ich mir einbilde, die beiden reden Deutsch. Außerdem befindet sich in meiner unmittelbaren Umgebung ein Baby, dass in halbstündigen Abständen kleine Plerr-Orgien veranstalted. Jedesmal, wenn ich einschlafe, und das Baby zu schreien beginnt, wache ich ruckartig auf und möchte vom Sitz aufstehen, weil ich denke, mich auf ein kleines, schreiendes Tier gesetzt zu haben.

8:00 pm
Landung in Melbourne
Um 9:30 pm verlasse ich, nachdem ich gefragt wurde, was ich hier mache, wieviel Geld ich auf dem Konto habe, ob ich Holz, Fischerstiefel oder Schuhe mit dreckiger Sohle dabei habe, oder lebensbedrohliche Substanzen (drugs) mitführe, den Flughafen. 61 Dollar ärmer und 30 Minuten später lande ich, nach einer ziemlich witzigen Linksverkehr-Taxifahrt, in einer WG, die crazier nicht sein könnte.




3 Häuser, 35 Leute, 3 davon Australier, Männer in Frauenklamotten, Pizza am Boden, ein sterbender Fisch in einem Glas, das sicher nicht für Fische gemacht ist, als Haustier.


Hätte ich am Flughafen nicht vergessen, mir einen Adapter zu kaufen, könnt ich das Ganze noch etwas ausführen :)

Details gibts im nächsten Post.
Bis dahin, see you und machts gut in Austria.