September 22, 2009

smoking harms, bad music kills

Espy! Espy! Espy!


Da ich es ja in der ersten Woche nicht in einen Club geschafft habe, gings erst dieses Wochenende ab in die Stadt. Chapel und Fitzroy Street - die Ausgeh-Meilen Melbourne's.
Nach einer Aufwärmphase mit rotem Goon zu Hause, konnte ich meine, dem Black Eyed Peas und Rihanna - Fanclub angehörigen Flatmates dazu überreden,dem Espy,einem schönen Indie-Club im berühmten Esplanade Hotel am Strand von St. Kilda, einen Besuch abzustatten.






Bild: redbubble.net

Kaum einen Fuß in das 2-stöckige Paradies gesetzt, umgeben von zig Beinpaaren in Leggins und schicken Herren in Lederjacken und Skinny Jeans, wusste ich, hier geh ich nicht mehr weg. Um diesen Abend wohl zu perfektionieren, kamen noch ein über und über mit Postern tapeziertes, wundervolles Klo (das in der Kapu kann man im Vergleich dazu als monochromen Witz bezeichnen), eine tolle Live-Band (forgot the name) und das schön-verzerrte Gesicht einer kleinen, süßen Holländerin beim Bier-Trinken dazu.
Leider stellte sich genau jene ungeübte Biertrinkerin als das heraus, was man hierzulande unverblümt als b.... bezeichnet. Wie aus dem Nichts wütete sie los, schimpfte lautstark über Band und Publikum, wiederholte ihr Holländisch-Englisches "Nothing special, nothing special" wie eine Art wirres Mantra und lästerte über den Club und jeden, dem "das hier" gefalle. Kann sein, dass Goon mich etwas sensibel macht, aber ja, ich fühlte mich schon ein wenig persönlich angegriffen

Als wir gezwungener Maßen den Club meiner Träume verlassen mussten, fragte ich mich, ob es daheim diese Anti-Alkohol-Sticker noch gibt - "Nüchtern bin ich schüchtern, voll bin ich toll". Wenn ja, bitte an mich senden. Habe dafür Verwendung.

Nun ja, wenn sich jetzt jemand fragt, wie der restliche Abend verlaufen ist, kann ich nur sagen, PFUI! Gelandet sind wir letztendlich in einem richtig üblen Laden, weil jemand, und jetzt ratet mal wer (...) seinen Ausweis nicht dabei hatte. Wie soll man dieses grauenhafte Spektakel da am besten beschreiben? Das ist einer dieser schlimmen, schlimmen Schuppen, in die man nur einmal im Leben geht. Wo die Männer so T-Shirts anhaben, auf denen kleine Led-Lämpchen ihren Namen oder Ärgeres anzeigen. Und der DJ Michael-Jackson re-mixed, was dann so klingt, als hätte man drei 1-Euro Münzen und ein lebendiges Huhn in eine Blechdose gesteckt und kräftig geschüttelt. Und kleine Mädchen sich von Anzug-tragenden alten Säcken mit Cocktails betrunken machen lassen. Mein einziger Ausweg, neben all diesen Fürchterlichkeiten auch noch dem Dancebattle meiner WG-Kollegen (Justin lässt grüßen) zu entkommen ---- Zigaretten. In Australien herrscht absolutes Rauchverbot in allen Lokalen. So konnte ich mich alle 15, 20 Minuten verflüchtigen, ohne jemandem zu offensichtlich zu signalisieren, wie widerlich ich dieses Beisl fand.

Beim Heimfahren (endlich) dann, versuchte die wild gewordene Dutchess noch, mich mit aller Gewalt zu bekehren und versicherte mir, dass mir am Ende meiner Reise R'n'B viel besser gefallen wird, als der "Scheiss", den wir am Anfang des Abends hören mussten. Amen.

Als Absacker noch ein paar schlechte Fotos. Cheers