Als bekennende Fanatikerin österreichischer Musik bin ich enttäuscht, nein vielmehr geschockt darüber, was sich der wichtigste Musikpreis des Landes, beziehungsweise die wohl mehrheitlich taube österreichische Gefolgschaft der einen oder anderen Band heuer wieder geleistet hat.
Ich sitze jetzt noch mit offenem Mund hier und frage mich, wie um Gottes Willen eine schon fast lächerlich überschätzte Band, eine Band, die DANKBAR dafür ist, für Christina Stürmer den Vorband-Trottel zu geben und trotzdem ernst genommen werden will, eine Band, deren Live-Qualitäten mehr als zu wünschen übrig lassen, den Austrian Music Award in der Kategorie "Album des Jahres" gewinnen kann?
Wie in aller Welt ist das denn möglich? Ich denke mir im ersten Moment, okay, siehst dir mal die anderen Nominierten an, vielleicht war nichts Gscheiteres zur Auswahl, aber NEIN - das Gegenteil ist der Fall!
Lovetune for Vacuum!
Ich denk mir, endlich mal etwas Österreichisches, dass man innovativ nennen darf, abseits vom britischen Kopierwahn und den Hamburger Vorschülern, die sich sonst so zwischen Wien und Dornbirn tümmeln.
Und obwohl ich mich selbst überhaupt nicht zu den Fans der Plaschg zähle, weil ich denke, dass ihr Album in Kombination mit Rotwein und "Requiem for a dream" den ultimativen Suizidcocktail darstellt, hätte ihr Triumph für mich einen Schritt nach Vorne symbolisiert. Ein "Yes, we can" für die österreichische Musikszene.
Ich speise mich jetzt einfach selbst mit der Annahme ab, dass während der Stürmer-Tour so viele pickelige, pubertierende, facebookende neue Fans eingesammelt wurden, die wie ein Haufen Irrer das Publikums-Voting totgeklickt haben.
Klingt zynisch? Nein, auf die Albumkritik im letzten "Musikexpress" hinzuweisen, das wäre zynisch.
(wo bleibt sie, die bessere hälfte?)
Wenigstens haben Kreisky den FM4-Award gewonnen. Blöd nur, dass die den gar nicht wollten. Haha.