March 31, 2010

Einen Euro ins Fraser-Schwein

Werner, Tanja, Georg und Barbara im Gepäck gings nach unserem aufregenden und hochprozentigen Aufenthalt in Brisbane weiter ins Dörfchen mit dem picturesquen Namen "Rainbow Beach", von dem wir auf ein fixes Touristendomizil, Fraser Island, verschifft wurden.

Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt, auf der sich die unterschiedlichsten Formen von Flora und Fauna finden lassen. So gibt es im Zentrum kilometerweiter Sandwüsten, umrandet von fruchtbarem Regenwald und unzähligen Süßwasser-Seen, deren Wasser zu den saubersten der Welt gezählt wird.

Um die Insel erkunden zu können, buchten wir eine sogenannte "Self-Drive-Safari". Uns wurde ein schickes Vehikel, 4WD, zur Verfügung gestellt und gemeinsam mit den 5 anderen in unserer Gruppe (ja, es passen wirklich 10 Leute in einen Jeep), eroberten wir ein Stück Australischer Wildnis.
Jedem war es gestattet, lediglich ein kleines (!) Gepäckstück mitzunehmen, welches auf dem Dach des 4WDs, neben alle dem Camping-Gear, Nahrungsmitteln und Alkoholischen Getränken, mithilfe einer Plane festgemacht und verstaut wurden. Rustikal
2 Stunden schonungslose Ehrlichkeit, getarnt als "Vorbereitung" darauf, was alles passieren kann, wieviel diverse Beschädigungen am Auto kosten würden, was wir bei einem Dingo-Angriff machen müssen und wie hoch die Strafen für drink-driving auf Fraser sind und die Lust auf den Wildlife-Trip verging sogar den größten Naturburschen unter uns.
Motivation holte uns aber schnell wieder ein und wir fanden uns bald auf der Fähre von Rainbow Beach Richtung Fraser wieder.

Im Sand angekommen, realisierten wir erst, dass die folgenden 3 Tage kein Urlaub und schon gar kein Spaziergang werden.


Selten habe ich mich der Natur so ausgeliefert gefühlt. Man bedenke, wir hatten außer dem Auto, dass des öfteren an seine Grenzen stieß, einen Gaskocher und eine Lampe - alles restliche, "technische" Gerät beschränkte sich auf einen mit schrecklicher Musik gefüllter iPod einer ebenso schrecklichen Kanadierin und diverse digitale Kameras.

Der erste Tag verging eher unspektakulär. Nachdem unser Vehikel einige Male überhitzt ist bzw. hängen blieb, und wir eine kleine Ewigkeit zum Lake Wabby marschierten, fanden wir uns am K'gari Camp, einem von Einheimischen geführtes Buschcamp wieder und verbrachten dort die Nacht.




Ein recht interessantes, weil von jedem sch.... Backpacker unzählige Male bis zur Alkoholvergiftung zelebriertes, Trinkspiel, cash-phemisch "Ring of Fire" genannt, versüßte all jenen, die nicht daran teil nahmen, den Abend. Nackter Schwedenpo stand auf dem Programm.



Tags darauf erkundeten wir den Norden der Insel. Zuerst gings zum "Wreck of the SS Mehona", weiter zum "Indian Head" und den "Champagne Pools".
Pictures......






































Das "Central Camp" diente uns als Nachtlager.











Umzingelt von Regenwald, Dingo-Geknurre und anderen Urwaldgeräuschen, versuchten wir, uns mehr oder weniger in den Schlaf zu trinken. Werner versuchte, sich mit dem übermäßigen Konsum von Nahrung zu betäuben. Creepy! :)

Den letzten Tag unseres Ausfluges verbrachten wir am Lake McKenzie - dem Highlight auf der Insel. Leider vermieste und der lästige Regen ein wenig die Stimmung - die 4 Urlauber holten sich trotzdem in den 15 Minuten, in denen sich die Sonne blicken ließ, hoch krebserregenden Sonnenbrand. :)























Wieder in Rainbow Beach angekommen, gings, nach einer ausgiebigen Dusche, ans Abschied feiern. Unsere kleine Gruppe, aber vor allem die Leute im zweiten Auto waren mehr als angenehme Zeitgenossen - vor allem die Schweden waren uns besonders ans Herz gewachsen, allen voran der langbeinige, junge Mann, dessen Namen ich leider vergessen habe.
Da ja bekanntlich im Skandinavischen Raum ausländische Filme und TV-Shows nicht wie bei uns übersetzt, sondern lediglich mit Untertitel versetzt werden, konnte jener Langbeiner einige Brocken Deutsch aufschnappen und scheute sich nicht, sie wiederholt zum Besten zu geben. "Ich liebe meinen Bratwurstgewurst". :)

























Zum Abschluss dieses, zugegeben nicht mit sehr viel Leidenschaft geschriebenen Posts, gibts noch ein paar Fotos.
































March 29, 2010

Traumland ade...

Meine Reise neigt sich dem Ende zu und mit ihr ein sorgloser, unbeschwerter Lebensstil, der von eine großen Portion Spontanität genährt und frei von Zwängen, Verpflichtungen und Verantwortung ist.

Und weil es leider ein "danach" gibt, und dieses "danach" ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf verlangt, versuche ich, mich vor den Laptop zu zwingen und aufzuzzählen, warum gerade ICH die einzig wahre Kandidatin bin. Stärken-Schwächen-Analyse kommt mir da, HAK-verseucht, als Erstes in den Sinn.

Fuck that. Einfach drauf losschreiben.

Rausgekommen ist das hier:

Chorus again or another one?

March 28, 2010

Judoflip

Alle Haustierbesitzer da draußen wissen, wie treu so ein tierischer Begleiter sein kann. Immer freundlich und kuschelig, nie laut und selten lästig - das einzige, was vielleicht ab und zu etwas nervt, ist der Körperodour der Tierchen. Ich persönlich finde ja nicht, dass ein wenig Geruch den Wert eines Lebewesen mindert. Lässt sich wahrscheinlich auf meine Vergangenheit als Festivalgängerin zurückführen.

Wie auch immer...

Es scheint, als würde hier an der Küste den einen oder anderen Backpacker die Einsamkeit einholen. So kann man beobachten, wie der Hostel-Hund von jedem Zweiten zur Schmuserei gezwungen wird, wildfremde Haustiere auf offener Straße aufgehoben und gekrault und die sea gulls angefüttert werden, um ein wenig Gesellschaft genießen zu können.

Das außergewöhnlichste Haustier, weil in Haltung vor allem für Backpacker eher kompliziert, habe ich bei einem alten Bekannten in Rucksack finden dürfen.

Sebastian, der Flensburger, mit dem ich im letzten Post noch ge-BBQ-d habe, hat sich aus Langeweile einen Fisch zugelegt. Bei dem Kiemenatmer handelt es sich um einen sogenannten "fighting fish", der vor allem durch seine Aggression bekannt ist. Zwei männliche Exemplare in einem Glas und es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod.

Für Sebastian war diese Zähheit auch der Grund, dem kleinen, liebevoll "Judoflip" genannten Viecherl

zuzutrauen, diverse Inlandsflüge eingepackt in einem Plastiksackerl, welches wiederum in einer rosaroten Lunchbox verstaut wird, zu überstehen.


Als es letzte Woche für Sebastian ans Heimfliegen ging (wohlgemerkt 24 Stunden Flugzeit) und am Tisch eine Diskussion über Judoflips Überlebenschancen entbrannte, war der Haustierbesitzer selbst nach einer Weile der Einzige, der noch an Judoflips Durchhaltevermögen glaubte.

Mit den besten Grüßen aus Flensburg!

Köppl

Ein roter Faden, der sich seit Anbeginn durch meine Reise zog, ist der Herr Dominik für mich, ist er doch immer am Wochenende zwischen 3 und 6 Uhr morgens Skype-bereit, egal in welchem Zustand er sich befindet! Whippieee.
Hier ein kleines Best-of der Schnappschüsse. Enjoy.