Wie auch immer...
Es scheint, als würde hier an der Küste den einen oder anderen Backpacker die Einsamkeit einholen. So kann man beobachten, wie der Hostel-Hund von jedem Zweiten zur Schmuserei gezwungen wird, wildfremde Haustiere auf offener Straße aufgehoben und gekrault und die sea gulls angefüttert werden, um ein wenig Gesellschaft genießen zu können.
Das außergewöhnlichste Haustier, weil in Haltung vor allem für Backpacker eher kompliziert, habe ich bei einem alten Bekannten in Rucksack finden dürfen.
Sebastian, der Flensburger, mit dem ich im letzten Post noch ge-BBQ-d habe, hat sich aus Langeweile einen Fisch zugelegt. Bei dem Kiemenatmer handelt es sich um einen sogenannten "fighting fish", der vor allem durch seine Aggression bekannt ist. Zwei männliche Exemplare in einem Glas und es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod.
Für Sebastian war diese Zähheit auch der Grund, dem kleinen, liebevoll "Judoflip" genannten Viecherl
zuzutrauen, diverse Inlandsflüge eingepackt in einem Plastiksackerl, welches wiederum in einer rosaroten Lunchbox verstaut wird, zu überstehen.
Als es letzte Woche für Sebastian ans Heimfliegen ging (wohlgemerkt 24 Stunden Flugzeit) und am Tisch eine Diskussion über Judoflips Überlebenschancen entbrannte, war der Haustierbesitzer selbst nach einer Weile der Einzige, der noch an Judoflips Durchhaltevermögen glaubte.
Mit den besten Grüßen aus Flensburg!