January 11, 2010

Aide-mémoire: NZ North Island

Erstmal muss ich mich für die Vernachlässigung dieser Kommunikationsplattform fuer ganze 2 Monate und natürlich meine totale Ignoranz von Weihnachten und Neujahr entschuldigen und wünsche euch allen nachträglich Frohe Weihnachten und natürlich ein gutes, neues Jahr!

Was folgt, ist ein kurzer Überblick meiner Reise quer die Nordinsel Neuseelands hinunter.


Wie bereits gehört, machte ich mich nach Auckland schnell auf den Weg in den Norden. Nach Deflinen und Sonnenbrand packte ich jedoch schon wieder meinen Rucksack und es ging weiter gen Süden. Gelandet bin ich auf der Coromandel Peninsula.

In Whitianga angekommen, musste ich mir selbst endgültig eingestehen, dass Neuseeland aus einer Ansammlung von "Kaffs" besteht, was aber nicht weiter schlimm ist, da gut für die Geldbörse. Neben der Tatsache, dass man kein Geld ausgeben kann, wenn es keine Gelegenheiten gibt, entwickeln sich in diesen kleinen Dörfchen und Städtchen sehr individuelle und aussergewöhnliche Persönlichkeiten, mit noch aussergewoehnlicheren Haustieren.












Hot Water Beach ist eine der größten Touristenattraktionen auf der Peninsula. Kurz und knapp erklärt: Du gräbst ein Loch an der richtigen Stelle am Strand und heißes Wasser kommt aus dem Boden. Gräbst du das Loch an der falschen Stelle, so kommt kaltes Wasser, oder noch schlimmer, kochendes Wasser aus dem Boden.















Nach 3-stündiger Graberei, Verbrennungen an den Füßen und einem überaus komplexen Kanalsystem zwischen kalten und heißen Löchern konnten meine Hostel-KollegInnen und ich mich endlich in eine der Gruben legen. Für ganze 10 Minuten. Der Bus hat bereits gewartet.


Weiter gings danach zur Cathedral Cove, grundsätzlich ein Strand mit wunderschönen Felsformationen und einer vom Wasser ausgespülten Höhle, die aufgrund ihres Aussehens an eine Kathedrale erinnern soll.

Der Platz verlor leider sehr viel von seiner Schönheit, wimmelte es doch von lästigen Möwen und noch viel lästigeren deutschen TouristInnen.















Am Abend konnten mich meine Hostel-KollegInnen zu einer lebensgefährlichen Kayak-Tour im offenen Wasser überreden. Leider wurde die Tour nach cirka 20 Minuten aufgrund meiner "Ich-sehe-einen-Hai"-Paranoia abgebrochen. "Anstrengend" ist alles, was mein 'Kayak-Hintermann' nach der Tour zu sagen hatte. Nicht, dass ich ihn nicht vorgewarnt hätte... :)



Meine Reise führte mich weiter nach Rotorua, bekannt für Schwefelquellen und Geysire.

Es scheint so, als wäre der 'Rotten-Egg' - Geruch nicht nur in der Luft, sondern in allen Gebäuden und Straßen, ja sogar in den Lebensmitteln im Supermarkt gespeichert. Stellt euch mal vor, wie verstörend es ist, in einen frischen Apfel zu beißen und dann von einer Wolke Schwefelgeruchs erschlagen zu werden.

Yummy!

Wie auch immer, die Stadt und auch die blubbernden Schlammlöcher ließen mich eher unbeeindruckt. Als Highlight würde ich dann wohl eher den obdachlosen Maori bezeichnen, der mir auf der Straße angeboten hat, ein Foto von seinem tätowierten Gesicht zu machen, nur um kurz darauf 4 Dollar dafür zu verlangen. :)

Das nenn ich mal eine ordentliche Geschäftsidee.














Nächster Stopp: Taupo.

Und da die Welt klein und Neuseeland winzig ist, durfte ich im Bus von Rotorua nach Taupo einen alten Bekannten wieder treffen. Chris, den ich auf dem Weg nach Paihia kennen gelernt hatte, war ab diesem Zeitpunkt für die folgende Woche mein Travelpartner.
Der nächste Tag stellte sich als kleine Herausforderung für mich heraus. Tongariro-Crossing. Ein 19,4 km langer Wanderweg durch den Tongariro-Nationalpark, hinauf zu den Vulkankratern und wieder hinunter. Frodo lässt grüßen.
Mein Körper teilte mir auf diesem Hike jedoch mit, dass ich in den letzten 3 Monaten in Melbourne doch ein wenig aktiver hätte sein sollen.
Nichts desto trotz war das Crossing eines der besten Erlebnisse in Neuseeland so far. Der Track führt durch unendlich weite Täler, vorbei an blitzblauen Seen und schneebedeckten Gipfeln und endet buchstäblich im Regenwald. Awesome!
Mein durch Anstrengung und Müdigkeit vernebeltes Wesen buchte direkt nach der 5 1/2 - stündigen Wanderung einen Tandemsprung für den nächsten Morgen. Richtig realisiert durfte ich es denke ich erst haben, als ich meinen müden Körper langsam aus der Wander-Ausrüstung schälen konnte und das Ticket für den Sky dive in meiner Tasche fand. Gesichtsausdruck: schockgefrostet.
Aller Nervosität zum trotz fand ich mich nächsten Morgen, einen lächerlichen roten Installateur-Anzug tragend und mit braunem Lederkäppchen am Kopf, in einem Kleinflugzeug wieder. Zu meiner großen Überraschung bekam ich so gut wie keine Anweisungen und wurde letztendlich aus einem Flugzeug geschubst, angekettet an den "Tandem-master".
Sky dive - in anderen Worten: Hyperventilation, Adrenalin, massive Schmerzen aufgrund der hohen Geschwindigkeit, Ohren, die sich anfühlen, als würden sie jeden Moment explodieren und Übelkeit. 12 Stunden Schlaf folgten auf diesen 4-minütigen Horrortrip. Nice one...und trotdem, gerne wieder!











Nach Taupo gings weiter nach Wellington, wo ich jedoch nur die Nacht verbrachte und gleich am nächsten Tag die Fähre auf die Südinsel, genaugenommen nach Picton geboardet habe.
Aber das ist eine andere Geschichte...(und die kommt bald, versprochen!!!!)