November 26, 2010

Aneggen ///



A day in the life of malnourishment.

Spook

Wie bereits im letzten Post erwähnt, herrscht in der Welt der australischen Printmedien gegenwärtig ein regelrechter Ansturm von britischem Kulturgut - sprich: Wird nicht gerade darüber diskutiert, ob die Middleton magersüchtig ist oder nicht, wird über das Cricket Match UK vs. Oz geschrieben.

Das fehlende Interesse an beidem, Königshaus und uptight Strickpullover-Sport, hat mich heute endgültig in die Verzweiflung getrieben. Ein 20 minütiger Marsch zur nächsten Newsagency blieb mir aufgrund der Auswahl an Magazinen in der Tankstelle ums Eck nicht erspart (Brisbane Temperature 27° C feels like 35° C) . Also trottete ich mit leichten Ansätzen von "Wut im Bauch" und einer quasi Abmachung mit mir selbst, dass ich nie niemals ein Magazin kaufen werde, dessen Titelbild dieser riesige royale Schädel mit dem blauen Kindergrößen-Kleid darunter ziert, kaufen werde, auch wenn es der letzte lesbare Fetzn auf dieser Welt ist, zum benachbarten Suburb "Stones Corner".

Nachdem mich die Trafikantin das cirka zwöflte Mal gefragt hatte, ob sie mir helfen kann, entschied ich mich, doch etwas unter Druck gesetzt, für das Magazin mit dem ansprechendsten Titel - SPOOK.

Et voilá - habe mein neues Lieblingsmagazin gefunden! Passenderweise beschäftigt sich diese Ausgabe mit der Frage: Printmedium - Weiterentwicklung oder Dahinscheiden? Mhm. Looki looki.

November 23, 2010

No more Opium fürs Volk

Im Vereinigten Königreich ist also das Heroin knapp geworden. Nicht jedoch, weil man die lockere Gesetzteslage und hohe Toleranzgrenze im Bezug auf Drogenkonsum enger geschnürt hat, sondern weil in Afghanistan die Hälfte der Mohnernte durch einen Pilz zerstört worden ist. Ich weiß, es ist schrecklich, aber ich kann mir ein Schmunzeln an dieser Stelle nicht verkneifen. Aufgrund diese Drogenknappheit und der schweren Beschaffung von medizinischem Heroin (Methadon), müssen sich die Durchschnittskonsumenten nun mit gepinschtem Schlafmohnsaft, gemixt mit Koffein, Talkpuder oder Paracetamol über die Opiat - Durststrecke begnügen. Dass das nicht gesund sein kann, lässt die Zahl an Überdosen und Krankenhauseinweisungen erahnen. Die User sind mittlerweile schon so weit, dass sie Ärzte bitten, das Heroin vor dem "Gebrauch" als reines bzw. ungefährliches zu identifizieren.
In diesem Sinne möchte ich hier einen Aufruf starten: Help junkies - crop poppy. Weil auf die Afghanen kein Verlass ist. Mit ihren Funghi.

God bless the Queen!

Und auf diesem Wege natürlich auch alles Gute an den Kronprinzen und seiner low-fat fiancée, denen die Australier jede einzelne Titelseite hier widmen und mich somit (ganz zur Freude meines Mannes) auf die einzigen Zeitschriften ausweichen lassen, die sich nicht scheren: Tittenmagazine. Fair dinkum!


Hier der Link zum Guardian-Artikel:
http://www.guardian.co.uk/society/2010/nov/21/heroin-shortage-uk-overdose-users

November 17, 2010

Der Busen muss weg

Am 12. November ist in der Presse folgender Artikel erschienen:

http://diepresse.com/home/panorama/welt/610098/USA_Zu-viel-Busen-im-Buero-Frau-verklagt-Chef

Kurz und knapp: Die Amerikanerin Amy-Erin Blakely wurde von ihrem Chef und den restlichen Mitarbeitern im Büro aufgrund ihrer Oberweiter diskriminiert und klagt jetzt wegen sexueller Belästigung. Sie wurde mehrmals aufgefordert, bei Meetings ihren Busen besser zu bedecken, damit dies die männlichen Teilnehmer nicht ablenkt. Ihre Aufstiegschancen wurden außerdem durch zu viel "Sinnlichkeit" zu Nichte gemacht.

Nun ja...wenn sich diese Männer schon bei einem großen Busen nicht mehr konzentrieren können, wage ich zu bezweifeln, dass die sich in einer echten Stresssituation beweisen können. Was für ein lächerliches Argument!

Nur als Beweis dafür, dass man trotz besonderer, nein HERAUSRAGENDER optischer Erkennungsmerkmale durchaus geeignet sein kann, für den berühmt-berüchtigten beruflichen Erfolg, zeigen in der Praxis zum Beispiel:
Augenbrauen-Schreck Heinz Fischer

oder



Ausschlag-Gfris Andy Warhol,


ganz bestimmt aber
diese Dame hier:
Roseanne.
Was für eine Anti-Heroine.

November 16, 2010


Jason ist ausgezogen - nun ja.


Ich habe jetzt ein Büro. Meaning sobald ich mir Büromöbel leisten kann. Bis dahin kann das sehr charmante Zimmer als alles mögliche dienen. Bin für Vorschläge dankbar!

Hollow Popstar



Hatsune Miku ist DER Popstar Japans!

Hatsune Miku hatte bereits zwei Nummer Eins Hits in Japan.

Hatsune Miku tourt auch durch Japan und Singapur.

Hatsune Miku ist toll und bedient jede versteckte Fantasie, vom japanischen Schuljungen bis zum Anzugtragenden businessman.

Hatsune Miku ist ein 3D-Hologramm, dass japanische IT-Spezialisten entwickelt haben und die jetzt ordentlich Cash machen mit dieser langhaxerden Manga-Sirene.

Hatsune Miku! Hatsune Miku! Hatsune Miku!

Ah, ich liebe die Japaner. Die Japaner sind so schön speziell und voll Selbstironie. Wer sonst, als die Japaner, würden ihr Genie in etwas wie einen Hollow Popstar investieren. Jede andere Nation würde wohl gleich alles zerbomben und auseinandernehmen wollen, wären sie klug genug. Die Japaner aber sind total relaxed und lässig drauf. Die machen was, worüber der Rest der Welt lachen kann. Und der Damon Albarn kann oben drauf auch noch was lernen!

Ha-Tsu-Ne-Mi-Ku!!!!!!!!!!!!

November 07, 2010

HA!

Happy Halloween





Der Lieblings-Feiertag, wenn auch ein unechter Feiertag, meines Mannes stand an und wir hatten wohl genug Schokolade und Dekoration für eine ganze Highschool gebunkert. Naja, wir hatten dann eine kleine Gruppe Hexen, die sich über die Masse an Schoko freuen konnten, die wir ihnen in die Hand drückten.
Den Rest des Abends gabs Ghostbusters und The Frighteners, Zuckerschock und eine Flasche Wein. Happy Halloween!

November 03, 2010

a day in the life of

Ich habe versucht, darüber zu schreiben, wie sich ein normaler Tag in meinem Leben gestaltet. Die Tatsachen, dass ich meist erst dann aufstehe, wenn andere schon Mittag machen, ich mich überwiegend von Kaffee ernähre und der Höhepunkt meines Tages wohl ist, CD-Kritiken auf laut.de und pitchfork zu lesen, habe ich mich dagegen entschlossen. Und weil man bei einem eher "entspannten" Tagesplan wie meinen viel zum Beobachten kommt, handelt dieser Post von meinem Mitbewohner, von dem ich überzeugt bin, dass er freiwillig und permanent ein NOCH tristeres Leben führt, als ich es gezwungenermaßen gerade tu.

Dieser Typ, ich nenne ihn jetzt einfach mal "Karl", weil "Karl" ein recht einfacher, eingängiger Name und weder großartig positiv, noch negativ behaftet ist, wohnt bei uns im Keller.
Da kommen bei einigen wohl bereits die Fritzl-Parallelen auf, aber nein, Karl wohnt freiwillig im Keller, weil er sich da unten ganz gut eingerichtet hat. Außerdem scheut Karl das Tageslicht ein wenig.

Karl ist zweiunddreißig Jahre alt und hat keine Freundin oder Frau, genaugenommen schätzt er Gesellschaft nicht sehr. Er kann dafür eine umfangreiche Pornosammlung und ein volles Regal voll DVDs und Playstation-Games sein Eigen nennen. Und damit kann man sich monatelang beschäftigen, ohne auch nur ein einziges Mal seine Energie in Konversation und Pflege der sozialen Kontakte zu verschwenden.

Als ich eingezogen bin, hatte der gute Karl noch eine Freundin. Die Definition einer Freundin ist für Karl folgende: Ein bis zweimal in der Woche darf sie vorbeikommen, für den Angebeteten kochen, Wäsche waschen, die Nacht bei ihm verbringen, um am Morgen danach sang- und klanglos zu verschwinden und treudoof auf den nächsten Anruf zu warten.

Die ganze Beziehungskiste und der Stress, der damit einhergeht, waren ihm auf Dauer einfach zu viel.

Wenn du dich jetzt gefragt haben solltest, was der Karl denn beruflich so macht, so wird dich die Antwort darauf wahrscheinlich nicht überraschen: nix.
Mir wurde gesagt, dass es mehrere Varianten seiner Lebensgeschichte gibt. Ich wurde in folgende eingeweiht: Er hat eine Immobilie geerbt, sie verkauft und lebt jetzt von diesem Geld. Zugegeben, ich habe selten jemanden getroffen, der ein Leben im Keller eines über 50 Jahre alten Hauses gegenüber seinen eigenen vier Wänden bevorzugt. Und wer mir jetzt mit dem Geldaspekt kommen möchte, so kann ich dir versichern, dass sich mit der Vermietung einer Immobilie hier weitaus mehr Geld machen lässt, als mit dem Verkauf.

Ok, vielleicht ist er nicht der große Kapitalist (beim Thema "Rechnungen bezahlen" kann er jedoch äußerst unangenehm werden), man denkt sich jedoch bei der ganzen Unlogik doch seinen Teil.

Um seinem Leben erneut einen Sinn zu geben, hat er sich Anfang des Jahres zu einem Chemiestudium durchgerungen. Überraschenderweise sieht er sich in ein paar Jahren sogar in einem Beruf. Er möchte jedoch vorher selbst ein neues Element entdecken, welchem er dann "einen rassistischen Namen" geben möchte, sodass jedem die Aussprache möglichst unangenehm ist.

Nicht nur seine Zukunftspläne betreffend, hat er hohe Erwartungen: auch seine Traumfrau sollte gewisse Erwartungen erfüllen. Die perfekte Frau hat, laut Karl, (echte) DD Brüste, Hosengröße 34, macht Ausdauertraining und Pilates, ist erfolgreich im Beruf, lässt sich im Alltag nicht gehen, hat eine interessante Persönlichkeit, wird ihm NIEMALS langweilig (sein Hauptproblem, sagt er, was Frauen angeht), macht die Hausarbeit und wartet abends in Reizwäsche und Stripperschuhen sehnsüchtig auf dem Tigerfell vorm Kamin auf den scharfen Karl.

Karl himself kann natürlich auch nicht mit Reizen geizen. Sollten der oben geschilderten Überfrau seine schwarz gefärbten Haare und sein Bierraunzn nicht genügen, so kann sie sicher vom fadn Aug, der Oberarmtätowierung, definitiv aber von seiner einwandfreien Wohnsituation (s.o.) überzeugt werden.

Gud Lack, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

November 02, 2010

Watch your step






Es keucht und fleucht rund ums Haus.

November 01, 2010

Ausgekotzt 2.0

Unser Mitbewohner sucht in zwei Wochen das Weite und mein Mann hat dies zum Anlass genommen, den letzten Auftritt seiner Band genau diesem Mitbewohner zu widmen.
Man muss dazu wissen, dass die beiden auch den selben Arbeitsplatz haben, was mit sich bringt, dass sich ihr Freundeskreis teilweise überschneidet. Dies wiederum bedeutet, dass am Abend des Auftrittes einige dieser ArbeitskollegInnen anwesend waren und für mich stellte sich diese Begegnung als eine gewisse Herausforderung dar.

Ich will hier nicht als Spaßbremse oder Moralapostel wirken, obwohl ich ehrlich gesagt tausend Mal lieber eine Spaßbremse wäre, als eine dieser traurigen Mitzwanzigerinnen, die ich an diesem Abend kennen gelernt habe. Wie auch immer, ich möchte behaupten, den Verfall einer Gesellschaft habe ich selten so deutlich vorgelebt bekommen.

Das fing schon bei den Outfits an:
Wo sich die meisten Burschen nicht viel scheißen, so steht den Partygängerinnen "cheap and easy" oftmals auf der Stirn geschrieben.

Frustration ist das erste Wort, das mir in den Sinn kommt.

"Bein zeigen" verwechselt man hier mit "Arschbacken raus" und die Schminke erinnert schon mal an die Make-up-Flinte von Homer Simpson. Ich meine, jeder hat sich damals mit 14, 15 Jahren mal mit einem Outfit "vertan" und testet Busen- und Beintechnisch seine Grenzen aus. Mit doppeltem Alter kommt vielleicht auch doppelte Stilsicherheit. Sollte man meinen.

Naja, das eigentliche Problem liegt aber nicht am offenherzigen Kleidungsstil. Es ist das Verhalten dieser Mitzwanzigerinnen, dass mich so schockiert. Jeder, der "Erin Brokovich" gesehen hat, weiß, dass man ruhig wie eine Nutte aussehen kann, solange man sich nicht wie eine verhält.

Verlust des Selbstachtung ist das Erste, was mir dazu einfällt.

Ich hatte eine interessante Unterhaltung mit einer Arbeitskollegin meines Mannes. Um ehrlich zu sein, handelt dieser Artikel überwiegend von dieser Arbeitskollegin.
Sie meinte, sie wisse nicht, warum sie immer bei den "assholes" landet, wo sie doch so ein nettes und liebenswertes Mädchen sei. Sie würde sich selbst auch nicht als hässlich beschreiben, sagt sie. Und trotzdem, ihre Ex-Freunde seien genau so emotional unbrauchbar wie ihre casual acquaintances.
An dem Punkt, an dem sie mir ihre Situation offenbarte, hatte sie bereits eine halbe Flasche Vodka vorgeglüht und 2 Gin and Tonic intus. Wieso ich das weiß? - "OMG I am so drunk I already had half a bottle of Vodka and 2 gin and tonics", waren ihre Begrüßungsworte.
Nun ja. Ich habe dann halbherzig versucht, ihr Problem aufzuarbeiten.
Da greift man dann immer auf die Standartfragen zurück.
Wo trifft sie die Männer? - In Bars, Clubs und manchmal bei der Arbeit (Sie arbeitet in einer Bar).
Ok. Stopp.
Sie holt sich ein neues Getränk. Als sie zurückkommt, hat sie bereits vergessen, worüber wir geredet haben.
Als sie sich zu erinnern scheint, schiebt sie ihr weniger glückliches Händchen mit Männern auf ihren "fetten" Arsch. Sie redet nun darüber, dass Männer heutzutage keine Kurven mehr schätzen. Dass sie, seit sie 25 war (!) so unglaublich zugenommen hat. Dann sagt sie: "Vielleicht sollte ich weniger Alkohol trinken". Und lacht. Und sie lacht in einem Ton, in dem man nur lacht, wenn man etwas äußerst Absurdes von sich gibt. Etwas, von dem man im Vorhinein weiß, dass genau das NICHT passieren wird. Als würde man sagen "Vielleicht sollte ich weniger Sauerstoff einatmen". Haha. Und runter mit dem nächsten Drink.

Und während ich mit ihr rede, und das tue ich aus Höflichkeit und weil ich es meinem Mann schuldig bin, da er diese Frau zu seinen Freunden zählt, frage ich mich, ob sie sich eigentlich dessen bewusst ist, dass sie nur maximal 55 kg bei einer Größe von 1.60 m wiegen kann und dass der Grund, warum sie immer nur bei den einfältigen Männern landet ist, weil sie selber nicht viel zu bieten hat. Und weil sie das, was sie zu bieten hätte, nicht zeigt. Zu ihren Hobbies zählt sie "Ausgehen". Trinkspiele. Manchmal joggt sie. Sie mag Männer. Und Facebook. Ihren Facebook account hatte sie vor einem Monat gelöscht, darauf hin hat sie jedem ihrer Facebook Freunde eine SMS geschickt, in der sie beteuerte, dass sie ihren Facebook account nicht gelöscht hatte, weil sie ihre Freunde nicht mehr mag, sondern aus privaten Gründen. Nach zwei Wochen hat sie sich aber wieder angemeldet, weil ein Leben ohne Facebook sehr langweilig sei. Sie mag Musik. Wessen? Sie hört alles.

Und ich denke so für mich, ob ich vielleicht finden würde, sie wäre etwas weniger langweilig und farblos, als sie sich gerade präsentiert, wenn ich sie nüchtern getroffen hätte.
Ob sie vielleicht aus Selbstschutz trinkt, oder ob sie ein ernsthaftes Trinkproblem hat. Ob sie etwas zu verbergen hat. Etwas Gutes vielleicht?

Nicht verarbeitetes Pubertätstrauma ist das Erste, was mir einfällt.

Ihre halb-geschlossenen, besoffen-angeschwollenen Augen holen mich aus meinen Gedanken zurück und ich überlege mir, wie ich die Konversation am besten fortführen könnte.
Auf die Frage, ob sie gerade ein Buch liest antwortet sie mir, dass sie, wenn sie nicht gerade arbeitet (in einer Bar), sie eigentlich immer ausgeht (in eine Bar). Für Bücher fehlt ihr außerdem die Geduld. Sie präferiert Filme. Da kommt man schneller zur Sache. Wieder lacht sie und nimmt einen Schluck vom so köstlichen GnT.

Unter keinen Umständen möchte ich damit sagen, dass Menschen, die keine Bücher lesen second class citizens sind und schlecht von Männern behandelt werden dürfen, ich wusste in dem Moment einfach nichts anderes zu fragen. Small talk mit betrunkenen Menschen aufrecht zu erhalten, wenn man selbst nur 2 Drinks hatte und man weiß, dass man niemals FREIWILLIG eine Konversation mit dem Gegenüber begonnen hätte, ist eine ziemliche challenge. Ich konnte mich außerdem schlecht konzentrieren, weil mir jeder Satz gefolgt von diesem elendigen Paris Hilton-Gekichere einen scharfen Stich in den Hinterkopf versetzte.

Mein schmerzverzerrtes Gesicht und angestrengtes Lachen lockten irgendwann meinen Mann an, der meine Gesprächspartnerin und mich auf eine Schlange von aneinandergereihten Sofas, die die halbe Breitseite des Clubs füllte, aufmerksam machte. Und ich muss sagen, dass war wirklich ein langes Exemplar von Couch.
Bevor wir unsere faszinierten Blicke von diesem grandiosen Möbelstück abwenden konnten, krabbelte plötzlich jemand auf allen Vieren über die Sofaschlange. Es war, naja, ratet mal wer. Sie wollte, so schien es zumindest, ein Kätzchen immitieren um nicht zuletzt die Aufmerksamkeit der männlichen Clubbesucher auf sich zu ziehen.

Einfalt ist das Erste, was mir dazu einfällt. Jaja. Was für ein Wortspiel.

Dem strahlenden Gesichtsausdruck meines Mannes zu urteilen, konnte ich davon ausgehen, dass er bereits VOR MIR gesehen hatte, wohin sich ihr Rock verselbständigt hatte
Ein ganzer Club voll Leuten war freie Sicht auf ihren blanken Hintern geboten.
Ihre Freunde versammelten sich binnen Sekunden lachend in einem kleinen Kreis und, noch immer das Spektakelt betrachten, gestanden sich ein, dass das "Kätzchen" doch sehr LOCKER wird, wenn sie betrunken ist.

Den Term "locker werden" verbinde ich üblicherweise mit etwas Positivem. Nun, sturzbetrunken auf einer Couch mit nacktem Arsch einen Club doggystyle zu unterhalten würde ich nicht als etwas betrachen, das man in den Lebenslauf packen kann.

Und während ich inmitten dieses Kreise von schaulustigen Freunden stand (einige davon hatten die iPhones schon ausgepackt), hörte ich neben Geklatsche, Pfiffen und Gelächter den Satz "She's done worse".
Und einen kurzen Moment habe ich das Verlangen, nachzufragen. Die Tatsache, dass ich übersättigt von dem Schauspiel bin, dessen ungewollter Zuschauer ich bereits geworden bin hält mich davon ab und ich verzupfe mich aufs Damenklo.