September 09, 2009

ah, you already heard of inkerman?

Crazy

Das ist das wohl das Wort, welches die "Wohngemeinschaft" in der Inkerman Street am passendsten beschreibt.


Kennt ihr diese Momente, die man sein ganzes Leben lang nicht vergisst und von denen man immer spricht, wenn man 2, 3 Bier getrunken hat? Ich hatte so einen, als ich das erste mal ins Inkerman-Haus kam.


Es ist 10 Uhr abends, ich betrete ein von außen doch recht hässliches Haus. Von Weitem schallen mir enorm viele unterschiedliche Stimmen entgegen. Bevor ich aber das Wohnzimmer betreten kann, soll ich noch schnell in dem Raum, in dem ich für die nächsten Tage untergebracht sein werde, meine Sachen abstellen.


Zu meiner Überraschung liegen 3 Personen verteilt auf 2 Betten im Zimmer. Auf meinem zukünftigen Bett liegen einige interessante Kleidungsstücke - Leopardenprint und Pailletten wohin das Auge reicht.
Noch bevor ich fragen kann, wem diese schöne Garderobe gehört, erhebt sich einer der beiden Burschen und teilt mir mit, dass ich seine Kleider einfach auf den Boden werfen soll. Etwas irritiert befolge ich seine Anweisung und lade dann mein Zeug ab.

Es geht weiter ins Wohnzimmer. Nicht nur, dass es hier aussieht, als hätte die berühmte Bombe eingeschlagen, es befinden sich ausserdem cirka 20 Leute allein in diesem Raum.
Gerechnet hatte ich immerhin nur mit maximal 15 Leuten im gesamten Haus.

Der Boden ist klebrig und was jetzt folgt ist ein kleiner Hindernisparkour vorbei an Pizzastücken, Goon (so nennen sie hier die 4-l-Kanister Billigwein) und betrunkenen, zum Teil kotzenden Menschen. Ganz besonders gefährlich stellen sich die vielen Luftballons am Fußboden heraus.

Was mir sofort auffällt, ist ein kleines Fischglas, befüllt mit Steinen, einer "Actionman"-Figur und 2 Fischen. Sie fühlen sich nicht wirklich wohl, dass kann selbst ein Fischlaie wie ich erkennen. Antony, der französische Hausmanager versichert mir, dass die beiden Fische einfach nur "relaxed" seien. Ok.

In der Zwischenzeit hat sich der Junge aus meinem Zimmer erhoben und versucht verzweifelt,mir zu erklären, dass er normalerweise keine Frauenkleidung trägt, mit Ausnahme von gestern - Mottoparty. Es fällt mir richtig schwer ihn zu verstehen, denn er ist Ire und hat noch dazu einen Sprachfehler. Das ist in etwa so schlimm wie Vorarlbergerisch. Erst als er sich hundertprozentig sicher ist, mich davon überzeugt zu haben, dass er männlichere Kleidung bevorzugt, verschwindet er wieder ins Zimmer zurück.

Ihr seht also, ich bin nicht gerade im langweiligsten Haus in Melbourne untergekommen. Und dass bei fast 40 Leuten jede Menge passiert, könnt ihr euch denken. Deshalb - stay tuned - denn was in Inkerman passiert, bleibt nicht länger in Inkerman!