September 06, 2009

How to get to OZ

35 Stunden Reisezeit, davon 26 im Flugzeug, endlose Fußmärsche von Terminal
zu Terminal mit dem unerlaubt schweren Handgepäck und schon vor dem Take-off Phantom-Thrombose in den Beinen -- und trotzdem sitze ich hier, um 12 pm Ortszeit und berichte euch von einer ziemlich aufregenden Reise. Jetlag sei Dank bin ich topfit hier in der Inkerman Street in Melbourne, in einem nicht zu wenig verrückten Haus(aber dazu später).



Farewell to the Fairground


26 Stunden fliegen - da kann man doch nichts erleben?

Stimmt nicht unbedingt. Im Flug nach London habe ich zu meinem Glück 3 Sitze für mich

Ein absolutes Highlight ist die On-Board-Alleinunterhalterin. Sie muss auf Grund ihres voluminöseren Körperbaues einen zweiten Sitz reservieren, schnarcht während des Flugs gern mal und muss ihren Sicherheitsgurt mit einem Neonorangen Gurt verlängern, der aus 2 Kilometern schon signalisieren soll (?), dass hier Vorsicht geboten ist.

Hört sich nicht lustig an? - War es aber. In der Not frisst der Teufel fliegen, nicht wahr.



Der Flug von London nach Hong Kong ist wohl so etwas, was man eine Verkettung unglücklicher Umstände nennt.

Ich sitze zwischen 2 betagteren Herren, der eine wohl ein pensionierter Spitzensportler, der andere ein hypochondrischer Fresssack. Beim Essen brauchen die beiden so viel Platz, dass ich mich eingezwängt zwischen den Ellenbogen nicht einen Zentimeter bewegen kann und jedes Mal, wenn eine vom cabin staff vorbeigeht und was fragt, stößt mich der Sportler an und fragt mich auf dreckigem Australisch, ob ich die Flugbegleiterin auch verstanden habe. Interessante Begegnungen.


Mich plagt außerdem den ganzen Flug lang ein gemeiner Ohrwurm.

Beim kleinsten Anzeichen von Turbulenzen singe ich im Kopf "Es ist Herbst und ich lasse mich fallen, von den Bäumen auf kaltes Metall". Ich frage mich, ob mein Flugangst-Verdrängungsversuch gescheitert ist, finde aber kurze Zeit später heraus, dass etwas ganz anderes dem lästigen Biderbuch-Ohrwurm den Anstoß gegeben hat. Nicht nur, dass ich "Nelken und Schillinge" vor meinem Abflug totgehört habe - der wahre Übeltäter befand sich auf meinem Frühstückstablett. Sehet selbst:

Gefunden?
Ok, seht mal Richtung Orange Juice...



Zwischenstopp in Hong Kong. Der Flughafen stellt sich als volle Enttäuschung heraus.


Deshalb auch kein Foto.


Der Flug geht weiter und zu meiner großen Freude bleibt mir der Arschloch-Platz in der Mitte diesmal erspart. Fensterplatz 50 A. Neben mir sitzt ein niedliches Pensionistenpärchen. Ich bin mittlerweile so übermüdet, dass ich mir einbilde, die beiden reden Deutsch. Außerdem befindet sich in meiner unmittelbaren Umgebung ein Baby, dass in halbstündigen Abständen kleine Plerr-Orgien veranstalted. Jedesmal, wenn ich einschlafe, und das Baby zu schreien beginnt, wache ich ruckartig auf und möchte vom Sitz aufstehen, weil ich denke, mich auf ein kleines, schreiendes Tier gesetzt zu haben.

8:00 pm
Landung in Melbourne
Um 9:30 pm verlasse ich, nachdem ich gefragt wurde, was ich hier mache, wieviel Geld ich auf dem Konto habe, ob ich Holz, Fischerstiefel oder Schuhe mit dreckiger Sohle dabei habe, oder lebensbedrohliche Substanzen (drugs) mitführe, den Flughafen. 61 Dollar ärmer und 30 Minuten später lande ich, nach einer ziemlich witzigen Linksverkehr-Taxifahrt, in einer WG, die crazier nicht sein könnte.




3 Häuser, 35 Leute, 3 davon Australier, Männer in Frauenklamotten, Pizza am Boden, ein sterbender Fisch in einem Glas, das sicher nicht für Fische gemacht ist, als Haustier.


Hätte ich am Flughafen nicht vergessen, mir einen Adapter zu kaufen, könnt ich das Ganze noch etwas ausführen :)

Details gibts im nächsten Post.
Bis dahin, see you und machts gut in Austria.